Eine Goldene zur Hochzeit

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Ganz ehrlich: vor dieser Torte hatte ich schon etwas Bammel. Erstens, weil das die bisher größte Torte war, die ich je gemacht hatte (130 Portionen!). Zweitens, weil ich sie 115 km weit transportieren musste. Und drittens, weil sie für eine meiner besten Freundinnen war. (Für sie habe ich bereits die Skyline-Torte von Wien gemacht.)

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Tagelang (eigentlich wochenlang) habe ich mir den Kopf über das Design zerbrochen. Ich wollte, dass die Torte zum Hochzeitspaar, zur Einladung, zum Kleid, zur Deko und zur Location passte. Puh! Das war keine einfache Aufgabe…

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Die Hochzeitsfarben waren Creme, Gold und Grün und haben sich bereits in der Einladung widergespiegelt.

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Das Hochzeitskleid war sehr schlicht und in Falten gelegt. So habe ich die unterste Torte auch in Falten „verpackt“. Genau genommen waren es ja keine Falten, sondern einzelne Fondantstreifen, die übereinander gelegt waren. Wenn ihr das auch gerne machen wollt, müsst ihr zuerst eine gleichmäßige Dicke für euren Fondant erreichen. Das funktioniert am besten mit einer Nudelmaschine – ich verwende dafür immer meine geliebte Kitchenaid Nudelmaschine (wichtig: bepudert euren Fondant immer gut mit Maisstärke, damit er nicht klebt, bevor ihr ihn in die Nudelmaschine gebt!). Dann müsst ihr gleich breite Streifen schneiden und den unteren Rand bei allen Streifen im gleichen Winkel abschneiden (Hallo Geo-Dreieck aus der Schulzeit! 😉 ).

Abschließend werden die Streifen gleichmäßig übereinander auf die Torte gelegt.  (Ich verwende dafür immer Crisco Pflanzenfett, denn im Gegensatz zu Zuckerkleber kann man den Fondant damit noch etwas verschieben oder auch wieder leicht von der Torte holen, falls irgendwas nicht passen sollte. Was ja nie passiert, oder?? 😊)

Fondant Pleats

Zum Schluß wird noch etwas von den Streifen im Inneren der Torte abgeschnitten, denn sonst wird das zu unregelmäßig dick. Wichtig ist nur, dass man hier keinesfalls zu viel abschneidet! (Ich habe die Backform der nächsten Torte aufgelegt und mit dem Skalpell einen glatten Schnitt gemacht.)

Die anderen Torten wurden zuerst mit weißem Fondant eingedeckt und danach mit einem Gemisch aus Puderfarben (mit Glanz) und hochprozentigem Alkohol mit 96% (das hat die Stimmung gleich gehoben… 😉 ) eingestrichen. Ich finde, dass das edler aussieht, als wenn man Fondant von vornherein einfärbt. (Das habe ich auch bei der Hochzeitstorte „Spitze, Glanz und Rüschen“ so gemacht.)

Um Gold wirklich echt, schön und glänzend auf eine Torte zu bekommen, gibt es eigentlich nur eine Möglichkeit: essbares Blattgold. Das wollte ich schon länger mal ausprobieren und so habe ich essbares Blattgold im Internet bestellt. Falls ihr gerne damit arbeiten möchtet, kauft nur solches, das bereits auf Transferblättern ist! essbares Blattgold gibt es nämlich als lose Blätter oder auf Transferblättern zu kaufen. Im Gegensatz zu losem Blattgold kann man dieses mittels des Transferblattes hochheben und so auf die Torte auftragen. Ein weiterer Vorteil ist, dass man die Blätter mit dem Blattgold darauf vorher passend zuschneiden kann. (So habe ich auch den schmalen Streifen auf der obersten Torte gemacht.)

Um das Blattgold auf der Torte zu fixieren, müsst ihr den Fondant vorher leicht befeuchten. Am besten funktioniert das mit einem Stück leicht angefeuchteter Küchenrolle (der Fondant darf NICHT richtig nass sein!). Dann nehmt ihr ein Transferblatt mit dem essbaren Blattgold darauf und platziert es auf der Torte. (Es muss richtig platziert werden, denn das Blattgold haftet sofort und kann nicht mehr verschoben werden!) Anschließend streicht ihr mit einem weichen Pinsel oder mit eurer Hand über die Rückseite der Transferfolie. Wenn das Blattgold haftet, könnt ihr die Transferfolie abziehen. Wenn man eine ganze Torte mit Blattgold überziehen möchte, arbeitet man etwas überlappend, d.h. ein Stück Blattgold überlappt das andere etwas. Den überlappenden Teil kann man ganz einfach mit einem weichen Pinsel entfernen. (Bei meiner Herbsttorte „Golden Autumn Cake“ habe ich auch auf diese Weise eine ganze Torte in Gold gehüllt und bei meiner „tropischen Torte“ seht ihr auch, wie ich mit Blattgold arbeite!)

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Für das Namensschild sticht man mit einem Plaque-Ausstecher das Schild aus Fondant aus. Die Ränder mit goldener Farbe bemalen, damit sich das Schild von der Torte besser abhebt. Die Namen werden mit grüner Gelfarbe und etwas Wodka aufgemalt (noch ein Stimmungsaufheller!). Die Verzierungen darunter wurden mit Royal Icing aufgespritzt und danach mit Grün und Gold bemalt.
Kennt ihr eigentlich schon meine 10 Geheimtipps zum Arbeiten mit Fondant? Wenn nicht, dann holt euch mein gratis Mini E-Book mit meinen Top 10 Tipps!

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Eigentlich ist bei der Vorbereitung alles gut gegangen. Um 01:00 früh am Tag der Hochzeit war ich mit allem fertig und wollte noch kurz die Zuckerblumen zur Torte halten, um zu sehen, wie ich sie platzieren würde. Und da ist mir eine der Blumen aus der Hand gefallen und in hundert Stücke zerbrochen… Tja. Blöd gelaufen. Wirklich blöd gelaufen. (Lag das eventuell an meiner „guten Stimmung“??) Und so musste ich mitten in der Nacht eine weitere Zuckerblume machen und kam dann leider doch ein wenig später ins Bett.
Als ich bei der Location dann die Blumen wirklich auf der Torte befestigte, ist mir wieder eine gebrochen! AHHH!!! Gott sei Dank ist nur ein kleiner Teil abgebrochen, aber ich hab mich trotzdem sehr geärgert.

Was lernen wir daraus? Man macht immer MEHR Zuckerblumen, als man eigentlich braucht!

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Das Hochzeitspaar hat sich gewünscht, dass die Torte bereits am Nachmittag serviert wird. Darüber war ich dankbar, denn bis zu diesem Zeitpunkt, war ich schon noch nervös und angespannt. Als das Hochzeitspaar dann glücklich die Torte angeschnitten hatte, war ich auch glücklich und konnte die restliche Hochzeit in vollen Zügen genießen.

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Und das waren die „inneren Werte“ der Torte: dunkle Schokoladentorte mit heller Schokocreme, Vanilletorte mit Vanillecreme, Erdbeertorte mit Vanillecreme und Buttermilchtorte mit Marshmallow-Zitronencreme.

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Es war eine wunderschöne Hochzeit mit vielen emotionalen Momenten (oh ja, da hatte ich öfters feuchte Augen) und ich hab mich sooo gefreut, dass meine Freundin endlich ihren Prinzen gefunden hat! YAY!!!

Alles Liebe, Iris

PS: Es gibt noch einen Fondant-Basics Kurs vor dem Sommer!

Die wunderschönen Fotos sind von der talentierten Leya D Photography
Einladung: Rebekka Hoffmann

6 Gedanken zu „Eine Goldene zur Hochzeit“

    1. Hallo Johanna,
      ja, das geht auch! Am besten sollte deine Torte dann aber gut gekühlt sein, damit sie schön fest ist. Dann bekommt deine Creme nämlich keine „Dellen“, wenn du das Blattgold anbringst.
      Gutes Gelingen! 🙂

  1. Hast du die 4-stöckige Torte komplett gestapelt den ganzen Weg transportiert? So etwas habe ich mich noch nie getraut und setze sie immer erst kurz vor dem Anschnitt vor Ort zusammen.
    Aber eigentlich wäre es schön, wenn man das Ding vormittags in die Kühlung abgeben kann und seine Aufgabe dann erledigt ist.

    1. Ja, das hab ich! 😄 Das wäre mir viel zu stressig, erst vor Ort zu stapeln! Die Zuckerblumen habe ich allerdings erst dort gesteckt.
      Liebe Grüße, Iris

        1. Ja, das funktioniert tatsächlich! ☺️ Meine Torte war auf einer Holzplatte (MDF-Platte), in der eine Gewindestange verankert war. Das hält bombenfest! Hier ist ein Zeitraffervideo (kein besonders gutes allerdings), wie ich eine Torte staple: https://youtu.be/BlcTEY9JDIQ

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