[Dieser Beitrag kann Affiliate Links enthalten. This post may contain affiliate links. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.]
Manchmal bekomme ich Anfragen, ob ich eine Torte machen könnte, die die Leute bereits zwei Tage später brauchen würden. Manchmal fragen mich Leute zwei Wochen bevor sie eine Torte brauchen. Und manchmal werde ich bereits zwei Jahre zuvor gefragt, wie es bei dieser Torte der Fall war! 🙂
Ich hatte also genügend Zeit, um mir ein Design für diese Hochzeitstorte zu überlegen. Weiß, Rosa und Holz – das waren die einzigen Vorgaben. Sonst hatte ich freie Hand, was das Design anbelangte. 😊 Die Freunde, für die ich diese Hochzeitstorte machen durfte, haben mir sogar so sehr vertraut, dass alles Weitere eine Überraschung für sie war!
Die Torte sollte jedenfalls groß werden, denn sie musste für ca. 130 Hochzeitsgäste reichen. Es wurde also eine vierstöckige Torte mit 30cm, 26cm, 23cm und 15cm Durchmessern. Und so habe ich mal eine ganze Weile gebacken, gefüllt und ganachiert…
Jede der Torten wurde dann mit weißem Fondant eingedeckt und anschließend mit einem Gemisch aus Puderfarben und hochprozentigem Alkohol (96% aus der Apotheke) bemalt (das habe ich bereits bei dieser goldenen Hochzeitstorte so gemacht).
Für die oberste und die dritte Torte habe ich „White Satin“ von EdAble Art verwendet, um ihnen einen schönen Glanz zu verleihen.
Für die zweite Torte habe ich „White Satin“ mit etwas rosa Puderfarbe und Alkohol gemischt und damit die Torte bemalt. Als sie trocken war, habe ich sie dünn mit Piping Gel bestrichen und feinen Kristallzucker aufgetragen (ganz einfach mit der Hand!). Das ergibt einen schönen Glitzereffekt (und eine gewisse Sauerei beim Auftragen 😊).
Da das Hochzeitskleid und auch die Hochzeitsdeko mit Spitze waren, wollte ich unbedingt welche (aber natürlich in essbarer Form! 🙂 ) auf der Torte haben. Ich habe die Eternity-Matte von Claire Bowman verwendet.
Für die untere Torte wollte ich die Spitze allerdings nicht genauso verwenden, wie sie auf der Matte war. Der Vorteil ist, dass man die getrocknete Spitze sehr leicht mit einer Schere zurechtschneiden kann. Der Nachteil ist, dass es ewig dauert! Ich habe nämlich lauter kleine Spitzenstücke ausgeschnitten und mir dann ein eigenes Muster überlegt und auf die Torte geklebt. Apropos Kleben – die Torte wird mit einem Cake Steamer mit Wasserdampf bedampft und danach haftet die Spitze ganz einfach.
Die unterste Torte habe ich mit „Fondant Ruffles“ (Rüschen) verziert. Dafür schneidet man schmale Streifen aus Fondant und klebt sie in leichten Wellen gelegt auf die Torte. Die Ränder der Streifen habe ich mit der gleichen Puderfarbe (+ Alkohol) bestrichen, mit der ich die zwei anderen Torten bemalt habe.
Das Holz habe ich in Form der „Zweige“ und des Cakeboards ins Spiel gebracht. Die Zweige waren in Wahrheit Drähte, die ich mit Blumenband so zusammengebunden habe, dass sie die Form von Zweigen hatten. Danach wurden sie in flüssige Kuvertüre getunkt und so lange kopfüber gehalten und gedreht, bis keine Schokolade mehr abtropfte. Die dabei entstehenden „Tropfen“, die noch an den Zweigen haften blieben, haben dem Look nur geholfen.
Die Holzoptik auf dem Cakeboard war aufgemalt! Eine Anleitung dafür findet ihr bei Evil Cake Genius.
Hier habe ich noch ein kurzes Video für euch, wie ich das Cake Board bemalt habe:
Um die Schlichtheit der Hochzeitstorte beizubehalten, habe ich mich für eine große rosa Zuckerrose entschieden. An der habe ich schon eine ganze Weile gearbeitet…
Bei so einer großen Torte, die ich auch noch transportieren musste, gehe ich gerne auf Nummer Sicher und verwende eine Holzplatte, in der eine Gewindestange verankert ist. Jede Tortenplatte muss dann natürlich auch ein Loch in der Mitte haben, durch das die Stange durch kann. So wird jede Torte quasi „aufgefädelt“. Die internen Stützen darf man natürlich auch nicht vergessen! Ich verwende für die unteren Torten gerne sehr stabile „Plastikrohre“ und für die oberen dicke Strohhalme (beispielsweise von Ikea).
Das „Törtchen“ hat einiges auf die Waage gebracht – insgesamt ca. 15 Kilo!! Deswegen wurde es auch von zwei starken Männern (der starke Mann links im Bild ist meiner! 🙂 ) getragen.
Das Brautpaar hatte sich gewünscht, die Torte nach der Trauung zu servieren. Immer mehr Paare machen das so und mir gefällt die Idee ganz gut. So kommt die Torte gut zur Geltung 🙂 und die Leute sind da sowieso hungrig (geht ihr auch immer mit einem Loch im Magen zu einer Hochzeit und seid nach dem ersten Glas Sekt schon angeheitert, so wie ich? 😉 ).
Den Sekt habe ich auch definitiv gebraucht, denn bis die Torte unversehrt dort steht und ich zufriedene Gesichter beim Brautpaar sehe, bin ich schon ziemlich angespannt. (Noch ein Vorteil, wenn die Torte bereits am Nachmittag serviert wird und ich diese Spannung nicht bis zum Abend aushalten muss!)
Das Brautpaar war jedenfalls sehr glücklich mit der Torte – und ich somit auch. Es war eine wunderschöne Hochzeit, die ich nach der Torte und nachdem uns die liebe Oma die Kinder abgenommen hat, voll genießen konnte!
Alles Gute dem lieben Brautpaar auch noch mal von hier!
Alles Liebe,
Iris
Wunderschön 😊😊😊😊😊😊😊😊
Vielen Dank, Veronika! Ich hab auch eine Freude mit der Torte! 🙂
Hallo 😊 ich liiiiiebe ja diese Torte! Jetzt wollte ich eine Torte mit dem white satin bestreichen und da hat man leider die sehr unschöne Pinselführung gesehen. Hast du dafür einen speziellen Pinsel benutzt? Glg, Birgit
Hallo Birgit! Freut mich, dass dir die Torte so gefällt! 🙂 Ich hab einen flachen breiten Pinsel verwendet, um das Alkohol-Pulverfarbe-Gemisch aufzutragen. Wichtig ist, dass du wirklich Alkohol mit einem sehr hohen Alkoholgehalt (96%!) verwendest. Danach bin ich noch mit einem weichen großen Pinsel (wie ein Rouge-Pinsel) mit etwas trockener Pulverfarbe darübergegangen.
Viel Erfolg!
Lg, Iris
Vielen vielen Dank für deine rasche Antwort. Hast mir sehr weitergeholfen. La Birgit